Zu Spiegel Nr. 30   23.7.2022 Seite 67 “Der erfundene Patient”

Synthetische Daten

Es geht mal wieder um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz und Big Data, diesmal als synthetische Daten.

Da wirkliche Daten teuer sind werden jetzt synthetische Daten erzeugt. Dazu wird eine künstliche Intelligenz mit Beispieldaten gefüttert und legt dann los, beliebig viele künstliche zu erzeugen. Richtige Daten sind teuer und unterliegen oft der Geheimhaltung, deshalb sind sie problematisch. KI kann ja schon Kunstwerke schaffen und Tumore erkennen. Zitat: “Ob für klinische Studienergebnisse im Auftrag des Pharmaherstellers Roche, Kundendaten für die Provinzial-Versicherung oder Transaktionsdetails für einen Finanzdienstleister – die Software für Statice generiert sie in beliebiger Menge.” Kunden von Statice bekommen eine Software womit die KI einige Tausend Datenpunkte analysiert und mit dem Gelernten viele synthetische Daten erzeugt.

Ehrlich gesagt, ich kann das gar nicht glauben. Wenn Versicherungen und irgendwelche gernegroße Finanzheinis sich auf sowas einlassen, bitte schön, sollen sie. Aber wenn ein Pharmakonzern daraus Studienergebnisse generiert ist jegliche Vernunft am Ende. Wie kann jemand mit einem Funken Verstand denken, dass man aus Tausend Daten Hunderttausend machen kann? Es können doch nur die Informationen verwendet werden, die in den Tausend stecken. Und sie werden nicht repräsentativer wenn man sie verhundertfacht, das weiß jeder, der sich irgendwann auch nur ansatzweise mit Statistik befasst hat. Wurden auf diese Art und Weise Statistiken zu Corona Impfungen erstellt? Man sucht sich ein paar schöne Daten und verhundertfacht sie dann einfach durch “künstliche Intelligenz”? Und wieso bin ich mal wieder der einzige der sich darüber aufregt? Jedenfalls wurde im darauffolgenden Spiegel keine Leserzuschriften dazu abgedruckt. Wird heutzutage überhaupt nichts mehr hinterfragt?

*Synthetische Daten als Geschäftsmodell: Der erfundene Patient – DER SPIEGEL