BRAVO……

(Kritik zu Madama Butterfly in der Oper Leipzig mit Remarks zu HipHop/ Rap)

Also wirklich, der absoulute WAHNSINN!!! Die Stimme!!! Das Schauspiel!!! Ich bin begeistert von Karah Son in der diesjährigen Inszenierung der MADAMA BUTTERFLY in der Oper Leipzig.

Jetzt ist es nun schon eine Woche her, wir waren am Pfingstsonntag dort, und es hallt immer noch nach in mir. Also so eine wunderschöne, starke Stimme und so ein grandioses schauspielerisches Talent <– ich kann mich gar nicht wieder einkriegen. Absolute Spitzenklasse!

Ich liebe Puccini, obwohl der jedesmal zum Heulen ist. Dieses mal, dachte ich, heulst Du auf keinen Fall am Ende! Du kennst ja die Oper in und auswendig, Du weißt, dass es jedes Mal kein Happy End gibt, Du gehst trotzdem hin… und diesmal passiert Dir das nicht wieder – nee – Du bist jetzt „hart im Nehmen“, Jawoll!!! Außerdem gehst Du voher noch schön Essen, mit Wein, da sieht dann alles rosarot aus und überhauptnicht zum Heulen. Habe allerdings nicht bedacht, dass mit nur einem Glas Wein (da mit Auto unterwegs) dass Frau nicht hinbekommt. Das ist wieder raus nach 3h. … und das diese Karah Son sooooooo guuuuut spielt, dass Frau sich nicht bremsen kann <– also ich habe es wirklich versucht! –> und wiedermal losheulen muss. Och neee…. gut, dass es immer noch eine Weile dauert, bis sie wieder Licht einschalten, wegen der Klatscherei, und sich die Tränen dann hoffentlich bis zum Run auf den Ausgang, wieder trockenen < — Gott ist das peinlich!

 

Diesmal startete ich von unserem „Landsitz“ in Sachsen. Hatte, als ich mich mit meiner Chefin zu Puccini verabredete, überhaupt nicht daran gedacht, dass ja Pfingsten ist. Stand nicht im Outlook und was nicht im Outlook steht ist nicht wahr! Nicht wahr? Aber egal, ich fahre ja gern Auto…. und zusammen mit Peter Fox geht das super. Habe jetzt meine Playliste um ihn erweitert und schön laut gedreht, dass meine Scheibe hinten gemütlich vor sich her vibrierte… sieht man immer im Rückspiegel… und… passt zum Brummen des 8 V – haha – Was? Ihr denkt Peter Fox und Puccini passt ja überhaut nicht zusammen –> stimmt! Ich bin eben vielseitig 🙂 … und  ok, ich könnte auch Brahms hören. Passt auch super zum Autofahren. Hatte das mal mit schönen Sonnenuntergang um Berlin herum. Ja, das war auch unglaublich, so wie der Puccini hier.

Selbstverständlich konnten wir nicht Puccini mit leerem Magen genießen und einigten uns auf den Tower <– viel brauchten wir uns nicht einigen, wir haben schon einen ähnlichen Geschmack. Das ist ein schönes Restaurant dort oben, super Essen und super Ausblick auf Leipzig. Och ja, „schönes Leben, schöne Welt“ (ps. na, passt der Peter Fox nun doch). Was soll Frau dazu noch sagen? Der sehr zuvorkommende Ober! wies uns einen schönen ruhigen Platz am Fenster zu und ich genoß die Aufmerksamkeit um unsere Person. Die andere Seite des Restaurants war nämlich komplett zu mit Menschenmassen. Was hatten wir wieder für ein Glück!
Sonst um uns herum alles Gothic… an diesem Wochende. Da hat Frau schon wieder nicht daran gedacht, dass an diesem Pfingsten die HÖLLE und ein Haufen schräger Typen los waren. Leipzig hatte Gothic Treffen! Ach ja, herrich. Da bekommt Frau richtig Lust mitzumachen. Die hatten geile Kostüme an… also wirkich, die werden immer besser. So ein schönes Barock Kleid würde mir auch stehen…. uhhhh….. und soviele schöne Sprachen um einen herum… tolle Sache! Nur eins habe ich noch nicht geblickt… ich dachte immer Gotik hat was mit Licht zu tun. Warum ist denn hier kostümlich alles in schwarz gehalten? Ok, vielleicht stimmt das ja nur für die Architektur mit den wunderschönen großen Fenstern. … und außerden, wo Licht da ja auch Schatten … allerdings hatten wir an diesem Tage überhaupt keine schattigen Anwandlungen… Platz im Tower war extraspitze, Dinner und Unterhaltung („Im Schwatzen sind sie gleich, die Weiber aller Zonen“ <–Wie bitte, Herr Pinkerton!!!> hervorragend. Nö, da gab es nix zu meckern.

Dann eigentlich nur quer über den Augustus bis hinüber zur Oper. Diesmal ließen wir das allerdings ob der Aufbauten von Bühne und Karusell mit Menge von Menschen und liefen unterirdisch durch Menge von parkenden Autos. Die hatten ihren festgelegten Space und standen nicht im Wege herum…. zumindest nicht in unserem.

… und dann schonwieder ein schönes Auto, diesmal allerdings auf der Bühne – hmmm – och ja, sieht sehr amerikanisch aus. Also heute hatte ich es echt mit Autos, aber gut, es passte zu der jeweiligen Situation. Wie auch hier zum Bühnenbild (Frank Philipp Schlößmann). War jetzt nicht so sehr einfallsreich, aber … och ja… schick.

Ja, das ist ein „schönes Kartenhaus“, was sich der Herr Pinkerton da zusammenbauen ließ. Leider für ihn weniger, als für die 15 jährige Cho-Cho-San. Wie kommt der Puccini dazu solch ein Stück über die Amerikaner auf die Bühne zu bringen? Oder wie kommt John Luther Long dazu soetwas zu schreiben? … hmmm … Das ist schon nicht sehr Amerika freundlich… naja und z.Z. ist ja Amerika auch nicht sehr freundlich. Jedenfalls scheint die Erzählung nicht abwägig und irgendwie schon mal live durchlebt. Ach ja, so traurig….

Diesmal ward die Besetzung auch super ausgesucht. Die Charaktere und Stimmen passten perfekt zu Christoph Gedscholds wunderbarer Interpretation… ach was für wunderschöne Musik das war <schwärm>. Ja, da ist das Leipziger Gewandhausorchester schon spitzenklasse.

 „Hoch ist’s“, aber bei dem Bühnenbild konnte man sich das nicht so recht vorstellen…. Nagasaki, das Meer und den Hafen vom Hügel aus… „Hübsches Ding, ich versteck mein Ehering“. Schon wieder der Peter Fox mit seinen Songs. „Hohl mir den Kick, den ich absolut brauch!“ Ach nee… hat sich nichts geändert in den letzten 100 Jahren. Wie sollte man das auch meinen. Hm. Herr Pinkerton war jetzt noch nicht verheiratet, aber ehrlich hat er es auch nicht gemeint…. aber schön gesungen hat er, der Herr Xavier Moreno. Kein Wunder, dass sich die kleine Madam Butterfly in den tollen amerikanischen Leutnant verliebt hat.

„Im weiten Weltall

Fühlt sich der Yankee heimisch,

Lebt er doch überall

Kühn seinem Handel.

An manch Gestade

Führt ihn seiner Schiffe Wandel?

<Milk-Punch oder Whisky?>

… An manch Gestade

Führt ihn seiner Schiffe Wandel,

Bis eines schönen Tages das wilde Meer

Ihn samt dem Schiff verschlingt. <– Hätte es das mal gemacht, dann hätte er nicht soviel Schaden angerichtet!>

Das Leben zu genießen,

Irrt er lüstern umher,

Wo Schätze sich erschließen?

….

und wo die Liebe ihm winkt.“*

Ein „hübsches Ding“, was der Herr Pinkerton da zum Haus dazu bekam für 100 Yen. Die Stage Interpretation des Hauses gefiel mir übrigends dann sehr gut, auch, wie sie die unterschiedlichen Stimmungen dargeselt haben. Vor allem die letzte, als das „hübsche Ding“ dann keinen anderen Ausweg mehr wußte, als den Tod…. ach, das war soooo traurig.

„Sie ist wie ein Sträussel von frischen Blumen,

Wie ein Sternlein mit gold’nen Strahlen.“

… „Solch kleinen Falter ich erjagen wollte,

Ob’s auch die Flügel ihm zerschlagen sollte!“

Jawoll Herr Pinkerton, das ist die richtige Einstellung! Dadrauf einen Whisky und PROST! <– och, wo ich jetzt soviel von Whisky schreibe…. hier muss es doch noch irgendwo welchen geben. Kennt Ihr den? „LAGAVULIN“, also der schmeckt, als ob man in den Smoker beißt. Brrrr… ich bin da eher eine Freundin von sowas wie „PROVENANCE“. 14 a ist ok, oder einen schönen Grappa. Da gibt es einen schönen Italiener in Wiesbaden “ Il Gattopardo“ der hat neben dem ERSTKLASSIGEN Essen auch einen leckern Grappa „VECCHIA GRAPPA di Proseco“ in supertollen schmalen Grappaflöten. Gibt es auch bei Amazon… also nicht die Gläser, die gibt es nirgends. Aber wir arbeiten dran. Vielleicht rückt er 2 doppel raus. Sind ja schließlich schon seit Monaten Stammkunden da….. und noch einmal: „Ein Hoch auf den Koch“. Ist wirklich immer nett bei Euch! Wir wollten ja den Koch schon nach Halle entführen… er schien auch ganz interessiert 😉 Halle bräuchte mal ein gutes Restaurant. Ja, ich weiß, habe mir sagen lassen, dass z.B. „Mahns Chateau“ sehr gut sein soll <– habe ich getestet. Naja, sehr schönes Ambiente, und eine hervorragende Bedienung <– wirklich super! ABER Preis-Leistung stimmt nicht. Die Steaks sind zu teuer. Das bekommt man besser im  „Peron“ um die Ecke 😉

Ach ja, alles so traurig –> Halles Gastronomieszene und Leipzigs Madama Butterfly… der zweite Aufzug nach der Pause bringt uns wieder zurück in die herzzerreißende Tragödie der kleinen Madam Butterfly. Sie wartet auf ihren Ehemann Pinkelton seit 3 Jahren mit ihrem kleinen Sohn und glaubt immer noch an ihn. Sie war einfach zu jung und unerfahren mit den lieben Männern. Konnte seine Unehrlichkeit nicht durchschaun, hatte wahrscheinlich auch gar keine Chance anders zu entscheiden. Das ist aber auch ein übler Typ. Hat Spaß mit dem kleinen Mädel und sucht sich dann eine amerikanische Frau in Amerika…. und denkt auch noch, dass das Mädel ihn vergißt -och nee. Jedenfalls verbringt sie und somit auch wir als Zuschauer den ganzen zweiten Akt damit auf ihn zu warten und ihm hinterherzutrauern. Da fällt mir gerade ein, hat nicht Kurt Masur seine Madam Butterfly geheiratet, nachdem seine zweite Frau überfahren wurde?  Da war es mal andersherum, aber keine Ahnung, alles Gerüchte. Es war ein Autounfall, wo er am Steuer saß und seine Frau dabei ums Leben kam – hm…… auch so traurig.

Naja und dann am Ende des dritten Aufzuges ging dann die ganze Heulerei los. Pinkelton zieht den Schwanz ein und Butterfly den Dolch.

 

Eigentlich gibt es hier jetzt auch überhaupt nichts mehr dazu zu sagen. ENDE – hm.

Eure Jana 
 
Ps. Gehe jetzt meine Tränen trocken….

 

 

*Libretto deutsch „Madama Butterfly“ von Opera-Guide.ch

desweitern diverse Textzeilen aus Songs von Peter Fox/ SEEED  (Ding, Der letzte Tag)