Als ich neulich um die Ecke kam lese ich doch: “Die Inflation würgt den Ausbau der Windkraft ab”.
Ich habe gerade in letzter Zeit über das Thema nachgedacht. Wie funktioniert der Kapitalismus? Der Markt regelt den Preis. Wird etwas knapp, steigt der Preis, und das Geld kann für neue Anlagen investiert werden, die dann mehr produzieren. Das senkt den Preis wieder aber die Einnahmen werden stabiler, da mehr Produkt verkauft wird.
Ok, bis zu der Stelle “steigt der Preis” hat das ja wunderbar funktioniert. Der Strom ist an der Börse zeitweise auf den zwanzigfachen Preis gestiegen und liegt immer noch deutlich über dem Vorjahrespreis. Als Ursache wird genannt, dass sich der Börsenpreis nach dem teuersten Erzeuger richtet, was in dem Fall die Gaswerke sind, die ja bekanntlich hohe Gaspreise bezahlen müssen. Und die Gewinner, das wurde immer wieder betont, sind die Erzeuger der Erneuerbaren.
Das bedeutet, die haben wahnsinnig abgesahnt. Aber was passiert? NICHTS! Die Preise für die Windparks steigen, klar, aber doch zum großen Teil deshalb, weil eben beim Strom und Gas maßlos abgesahnt wird. Sind denn diese Absahner nicht genau die, denen die paar Prozente für neue Windkraftanlagen überhaupt nichts ausmachen würden?
Aber halt, was lese ich da in der “Welt am Sonntag” vom 22.11.22, auf Seite 10, Artikel “Erneuerbare Energien 2.0”: Die Industrie fährt ihre Produktion zum Bau derartiger Anlagen erst hoch, wenn sie Abnahmegarantien bekommt. Solange keine Genehmigung für einen Windpark vorliegt, passiert nichts. Die Politik will deshalb jetzt Garantien geben, “wo eine Genehmigung des Projekts wahrscheinlich ist, aber noch nicht vorliegt”.
Also nochmal: Wir BRAUCHEN DRINGENST die Investition. Die Industrie HAT DAS NOTWENDIGE GELD. Die Industrie WILL GERN INVESTIEREN. Woran scheitert das Ganze? DEUTSCHE BÜROKRATIE.