Autonomie – Identität – Traumbild Auto
Verlorene Kinder Lyrics Jan Josef Liefers
Wir sind vollkommen verschieden,
wir sind weit gekommen,
waren schon als Kind so weit weg,
haben viel geschworen,
auch auf die Liebe
haben es oft gebrochen,
haben die Verträge versteckt
und schworen wir uns die Treue,
dann war es wohl ein großes Wort,
es heißt die Welt ist teuer,
doch wir klauen den besten Ort.
Wir sind Diebesgut,
haben uns davon gestohlen,
haben unser Leben geplündert,
sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder
wir sind Diebesgut
können uns nicht wieder holen
Lohn dem ehrlichen Finder
wir sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder.
Wir sind Ganoven,
sind Banditen,
wir haben uns
haben uns mitgenommen
uns in der Freiheit versteckt
Auf gesperrten Wegen
in Grenzgebieten
haben wir hinter dem Ende
unsere Zukunft entdeckt
Und wenn wir stehlen,
dann keine Uhren – wir nehmen uns die Zeit.
Wir sind Diebesgut,
haben uns davon gestohlen,
haben unser Leben geplündert,
sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder
wir sind Diebesgut
können uns nicht wieder holen
Lohn dem ehrlichen Finder
wir sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder.
Wir können uns verändern,
doch bleiben wer wir sind,
wir können uns verwandeln,
doch sind im Herzen Kind,
wir können uns verändern,
über die Schatten springen,
doch wir sind wer wir sind,
so wie wir waren als Kind,
wir sind wer wir sind,
so wie wir waren als Kind,
wir sind wer wir sind,
so wie wir waren als Kind,
wir sind wer wir sind,
so wie wir waren als Kind,
wir sind wer wir sind.
Wir sind Diebesgut,
haben uns davon gestohlen,
haben unser Leben geplündert,
sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder
wir sind Diebesgut
können uns nicht wieder holen
Lohn dem ehrlichen Finder
wir sind verlorene Kinder,
wir sind verlorene Kinder.
Traumbild Auto
Ein Thema, das ich im Zusammenhang unseres wunderbaren Traumseminars selbst gewählt habe.
Ich habe mich dabei sehr schwer getan, dieses Thema „wirklich“ anzugehen. Es gab einen inneren Widerstand…wie so oft, wenn es um wichtige Entwicklungsschritte geht…zu begreifen, dass „Alles was uns stört, ein Entwicklungsanreiz ist (1)“, fällt schwer. Mir besonders, da ich doch immer alles „im Griff habe“ und dabei noch Leichtigkeit zeige…irgendwas mal nicht zu tun, oder nur halbherzig abzuliefern, das geht ja garnicht…ich war aber kurz davor, mich mal zu drücken, ABER, da war das Traumseminar mit den Vater- und Mutterkomplexen, bis zur Perfektion von Agnes vorbereitet und durchgeführt. Das kann ich auch, habe ich im Anschluss gedacht und fühlte mich angestachelt, ja so bin ich, immer nach dem Besten und Höchsten strebend…aber dieses Mal entschied ich anders…ich mach das, was ich schaffe…
Also fing ich an nach Büchern zu suchen und fand sie auch gleich, ich las und war fasziniert…und dann kam immer wieder die Frage „wer bin ich“ und diese zu beantworten, war für mich der Schlüssel, um in dieses Thema „wirklich“ einzusteigen.
Also… einfach Schwäche zeigen und diesen Vortrag nicht termingerecht abzuliefern, geht garnicht, also mal sehen, was passiert, wenn ich nur das mache, was geht…
Die Entwicklung, die dabei stattfindet ist jedesmal ein Geschenk und ich freue mich schon jetzt auf das Geschenk, das ich wieder bekommen werde. Dessen bin ich mir sicher, auch wenn diese Geschenke manchmal ziemlich intensiv sind und manchmal schwer anzunehmen, aber wenn wir sie annehmen, passiert wieder etwas wunderbares – es passiert Entwicklung in uns und um uns herum…wie wundervoll.
In diesem Zusammenhang möchte ich meiner Tochter danken, die oft das Spiegelbild meiner Seele ist , und das ist für uns beide oft nicht leicht, aber…sie hat sich geöffnet für die Entwicklung, die stattfindet und mir nicht nur die Liebe und Kraft für meine Entwicklung gibt und den Schmerz, der damit verbunden ist, aushält, sondern sie ist bereit, diese Entwicklung mitzugehen, ob als Ablöseprozess oder in einer neuen Qualität der Bindung.
Dafür bin ich unendlich dankbar und sie macht es mir möglich, weiter zu gehen…Schritt für Schritt, auch manchen zurück. Ich denke wir alle brauchen einen Antrieb in unserem Leben, warum wir Veränderung überhaupt wollen. Wir wollen wissen, warum wir den Motor starten, um irgendwo hinfahren zu wollen, ein Ziel vor Augen. Denn, wenn wir nur durch die Gegend fahren, können wir sicher viel sehen, aber kehren doch immer wieder in die alte Garage mit unserem alten gewohnten Auto zurück und würden nie danach streben, uns vielleicht ein neues, noch zuverlässigeres Auto anzuschaffen, um noch weiter liegendere Ziele ansteuern zu können.
Ebenso dankbar bin ich meinen „Traumfrauen“. Dort kann ich immer wieder den „Sprit“ tanken, den ich brauche, um mich, mein Auto, in Bewegung zu setzen, mit der richtigen Navigation vom erreichten Ziel zum nächsten.
Das letzte Seminar „Vater- und Mutterkomplexe“ war für mich das an die Grenzen gehende, aber das, was entscheidend war, über Autonomie nachzudenken und mich dem Thema zu stellen. Es war die Initialzündung, die schon mal kurz da war, als ich schon einmal das Gefühl hatte, ich kann nicht mehr. Eine schwere Grippe zwang mich zu einer 2-wöchigen Auszeit, was für mich normalerweise inakzeptabel ist (auch so ein Glaubensgrundsatz…). Ich begann darüber nachzudenken und begann mich damit zu beschäftigen…wer bin ich…
Warum schreibe ich das? Ich denke, es ist wichtig zu begreifen, besonders für mich, das Leben ist kein Ponyhof…auch wenn wir alle es immer gehofft haben…nein…da ist die Seele, die immer, und je älter wir werden, immer intensiver, nach Befreiung und Heilung schreit…Dieser Kampf…und es ist eine blutige, schmerzhafte Befreiungsschlacht…ist der wichtigste, den wir in unserem ganzen Leben führen, in uns, mit uns und um uns herum…und wir müssen ihn annehmen und als Geschenk betrachten, um nicht im Dunkel zu verschwinden, verloren in einem Auto, in dem wir nicht sein wollen, vielleicht noch hinten auf dem Rücksitz mit der falschen Musik und den falschen Menschen drin…mitten in einem Stau, der sich nie wieder aufzulösen scheint und es sitzt jemand am Steuer, der dich nicht mal fragt, wo du hinfahren willst. Oder noch viel schlimmer….
Ich bin so unendlich dankbar, dass ich das „Gold“, dass sich in diesem Schrei und diesem Schmerz verbirgt, erkennen und vor allem fühlen kann, so stark und so heftig, dass ich jetzt das Bild einer Amazone habe, gerüstet und stark genug und bereit für die Befreiung meiner Seele zu kämpfen und alle Anteile, die dazu notwendig sind, anzunehmen und als DIE Armee zu führen, um das „Wasser des Lebens“ zu finden (1).
Ich fühle die Kraft eines starken Bären!!! Bin mir nicht sicher ob diese Kraft mit mir zu tun hat, oder ob ich sie von woanders her erfahre…(Karte gezogen 30.12. als Vorschau für 2015 – Vor-Silvesterparty mit Petra, Agnes, Sandra, Doris und ihren Männern)
Das Auto – Spiegel der Seele
(2) Ist Olli nicht in Ordnung, geht es auch dem Besitzer nicht gut – obwohl Olli nur ein Auto ist. Harald Knauss und Rosina Sonnenschmidt haben ein Buch mit interessanten Schlussfolgerungen über die Wechselwirkungen zwischen Fahrer und Fahrzeug geschrieben.
Schon wieder sprang das Auto nicht an, und erneut lag es an der Batterie. Harald Knauss machte sich Gedanken. Schließlich war auch der persönliche Akku des Medialtrainers auf einem Tiefpunkt angelangt – Knauss stand kurz vor Antritt einer Kur. Also beließ er es nicht bei den vorgesehenen Anwendungen, sondern überlegte, ob Defekte am Auto auf körperliche Störungen seines Besitzers hinweisen könnten. Gemeinsam mit seiner Frau, der Therapeutin Rosina Sonnenschmidt, entstand daraufhin das Buch „Autopathie“, eine ungewöhnliche Sicht auf Fahrer und Fahrzeug.
Für die Sichtweise entscheidend ist schon, in welcher Farbe das gewählte Fahrzeug daherkommt. Dass rote Autos überproportional an Unfällen beteiligt sind, ist bereits aus Unfallstatistiken bekannt. Doch gehen Knauss und Sonnenschmidt weiter und vergleichen die Wahl des Fahrzeuglacks mit der Entscheidung für die Kleidung, in der man sich besonders gerne sehen lassen möchte: „Eine Frau in einem knallroten Kleid fällt auf, doch muss sie die Stärke haben, mit dieser Aufmerksamkeit umzugehen. Ein rotes Auto drückt ebenfalls viel Energie aus, doch muss der Fahrer aufpassen, dass er seine Stärke nicht über das Gaspedal auslebt.“
Ein Farbwechsel beim nächsten Fahrzeugkauf drücke oft den Eintritt in eine neue Lebensphase oder einen veränderten Anspruch aus. Selbst wenn der Wagen scheinbar nur nach Papierdaten gekauft wird. „Ein Auto in einer unpassenden Farbe wird bei niemandem in die engere Wahl kommen.“
Befinden sich mehrere Fahrzeuge im Besitz, zeugt dies von Menschen, die ihre Ambitionen auf verschiedenen Ebenen ausleben. Sei es Motorrad, Oldtimer oder Reisemobil – Extra-Fahrzeuge werden meist nur zu besonderen Anlässen bewegt. Und oft auch viel emotionaler behandelt, darf hier doch eine von beruflicher Anspannung und Verpflichtungen freie Seite der Persönlichkeit so richtig ausgelebt werden.
Als Jugendlicher half Harald Knauss in der elterlichen Autowerkstatt mit, er ist mit Autos aufgewachsen. Bereits damals fiel ihm auf, dass manche Leute nur die Inspektionstermine wahrnahmen – und andere ständig Ärger mit ihren Autos hatten. Später wurde er erneut mit den Tücken der Technik konfrontiert, etwa wenn Patienten ihre Befindlichkeit über den Zustand ihres Wagens ausdrückten. Knauss wundert das nicht: „Mein Auto lebt ja mit mir, es ist ein verlängerter Teil von mir“, sagt er und verweist darauf, dass das Auto neben der Wohnung der stärkste Ausdrucksfaktor für den Menschen ist. Aber auch darauf, dass Haustiere oft die gleichen körperlichen Leiden haben wie ihre Besitzer.
Doch kann ein rumpelnder Auspuff wirklich auf Darmprobleme deuten, weisen Probleme im Wasserkreislauf auf eine Schwächung der eigenen Niere oder Blase hin? Nicht zwangsläufig, doch haben die beiden Autoren die Erfahrung gemacht, dass mancher Patient leichter von Problemen des Autos sprechen kann als über eigene Schwierigkeiten. Wird darauf eingegangen, fällt auf, dass die eigenen Malaisen ganz ähnlich sind.
Rosina Sonnenschmidt bietet einen weiteren Erklärungsansatz: „Alles, was wir Menschen erfunden haben, ist ein Abbild, das mit unserem äußerst komplexen Organismus zu tun hat.“ Bedenkt man, wie viele Menschen sagen „Ich stehe auf dem Parkplatz“, weil ihr Wagen dort abgestellt ist, bekommt man eine Ahnung, wie groß die Identifikation mit dem fahrbaren Untersatz ausfällt.
Was bedeuten würde, dass der Mensch das Auto „krank“ machen würde, um sich dann darüber zu definieren. Das ist vorstellbar, wenn man an geschundene Bremsen und Kupplungen, durch Bordsteinrempler verursachte Reifenschäden oder durch nachlässige Wartung bedingte Motorschäden denkt. Doch warum neigt die Elektronik gelegentlich zu Überspannungen? Sonnenschmidt: „Geht man von den Grundstoffen des Lebens aus, kommt man zu Kohlenstoff, Wasser und anderen Elementen, aus denen sowohl der Mensch, aber auch ein Auto besteht. Möglich ist, dass es Resonanzen gibt.“ Da wirkt der Gedanke, dass der gestresste Fahrer seine Ladung nicht nur über das Gaspedal weitergibt, vielleicht doch nicht so abwegig?
Aber was sich negativ auswirken kann, sollte auch in der anderen Richtung funktionieren. Menschen, die sich mit ihrem Fahrzeug beschäftigen, gehen sorgsamer damit um. Es schadet also nicht, sich bei seinem Vehikel für die störungsfreie Fahrt zu bedanken oder mal über den Lack zu streicheln – ob mit Schwamm oder ohne. Wer mit seinem Auto spricht wie ein Gärtner mit seinen Pflanzen oder ein Kind, das seiner Puppe Leben einhaucht, achtet offenbar mehr auf die Symptome seines Wagens. Möglicherweise auch auf die eigenen.
Außer Frage steht für die beiden Therapeuten allerdings, dass zu viel Auto tatsächlich krank machen kann. Ob in Form eines verspannten Rückens, durch den täglichen Umgang mit für die Wartung nötigen Chemikalien oder auch durch eine übermäßige Fixierung auf das Fahrzeug – wer nur noch für sein Auto lebt oder unbedingtes Funktionieren erwartet, leidet auch körperlich, wenn es nicht so läuft wie erwartet. Auf der anderen Seite wird dem Auto auch eine heilsame Wirkung zugestanden. Sonnenschmidt: „Von Patienten höre ich oft: ‚Wenn ich mich in mein Auto setze, bin ich gesund.‘ Damit ist nicht unbedingt Gesundheit im medizinischen Sinne gemeint, sondern gesteigerte Lebensfreude, Selbstständigkeit und das Gefühl, am Leben aktiv teilnehmen zu können. In so einem Fall kann die Beschäftigung mit dem eigenen Fahrzeug so manche Pille ersetzen.“
DAS AUTO als:
Das Auto als soziales Signal trägt kulturell generierte Bedeutungen, es ist Symbol für Freiheit, Stärke, Kontrolle, Status, Geschmack, es dient der Erhöhung des Selbstwertes, und es kann dies auch kommunizieren: Die Decodierung dieser Botschaften gelingt allgemein und bereits bei kleinen Kindern. Das Auto als Kostüm tritt in dieser sozialen Funktion an die Seite der Kleidung und ist für viele eine Möglichkeit, sich auszudrücken, es ist distinkt – und macht den Unterschied. Autos bieten positive soziale Distinktheit, sie sind geradezu Symbol dieser Höherwertigkeit – und als solche käuflich. Autos werden somit zum persönlichen Statement, zum Persönlichkeitsausdruck. Das Autofahren als Sprache: Nicht nur für Fahrzeuge und ihre soziale Wertigkeit, sondern auch für Fahrverhaltensstile haben wir Kommunikationscodes entwickelt, ähnlich unserer Körpersprache, deren Decodierung im jeweiligen sozialen Kontext unmittelbar gelingt und die meist unreflektiert sofort zu entsprechendem Verhalten führen. Beispiele sind die Nutzung des Straßenraums (als erweiterter „persönlicher“ Raum), die Kommunikation von Verhaltensabsichten und -wünschen über das Distanzverhalten (drängeln bzw. hineinlassen), die Akustik (Sprache) des Fahrzeugs oder generell die von unterschiedlichen Fahrzeugklassen ausgehenden Signale und (oft unmittelbar und unreflektiert befolgten) Verhaltensaufforderungen. Verstärkungswert riskanten Fahrverhaltens: Mit dem Pkw – noch stärker mit dem Motorrad – verbunden ist psychophysische und emotionale Anregung durch sensorische Aktivation, hohe Geschwindigkeit, Längs- und Querbeschleunigung. Dabei besteht eine physiologische Basis in der (positiv) stressinduzierten Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin, deren evolutionäre Funktionen es waren, den Organismus für fight and flight vorzubereiten. Gelungene Situationsbewältigung hat in diesem Kontext in besonderem Maß verstärkende Wirkung, wird also zu wiederholen gesucht. Wesentliches Wirkelement ist dabei auch die durch eigenes Handeln herstellbare Unmittelbarkeit bzw. Kontingenz der Verstärkung.
Autos und Kraft: Autos signalisieren nicht nur physische, sondern auch soziale Potenz und Überlegenheit. Sie bieten die stärkste Form physikalischer Energie, die die meisten Menschen jemals in ihrem Leben kontrollieren können. Diese Stärke wird zum Symbol für sozialen Status. Zugleich spielen Design und Werbung damit, dass Autos „Körper“ haben, sie werden anthropomorphisiert und gezielt verknüpft mit menschlicher Attraktivität und sexuellem Erfolg. Das Auto und Sicherheit: Das Auto bietet Schutz vor Belästigung und Eingriffen in die Privatsphäre, es bietet einen Platz, an dem man sich sicher und von der Welt abgeschirmt fühlt. Das Auto wird zum Kokon. Security wird hoch bewertet und durch das Auto subjektiv besser als in öffentlichen Verkehrsmitteln gewährleistet, zudem erscheint safety (Unfallschutz) technisch gewährleistet. Abhängigkeit vom Auto als psychische Bindung: Die Eltern-Kind-Beziehung ist durch Abhängigkeit des Kindes gekennzeichnet, die zur Bindung wird. Sigmund Freud äußerte die Vermutung, dass sich die Liebe des Kindes zu seiner Mutter vor allem darüber entwickelt, dass diese ihm Bedürfnisbefriedigung gewährt. Ähnlich scheint sich die Interaktion zwischen Verstärkung, Abhängigkeit und Bindung in der Beziehung zwischen Mensch und Auto zu entwickeln: „This is the art of the machines – they serve that they may rule.“ (Samuel Butler, Erewhon) Diese Abhängigkeit baut sich systematisch in einer frühen Phase der Autoverfügbarkeit auf.
Das Auto als „bester Freund“ des Mannes – Die Psychologie dahinter
Während für die Frau das Auto einfach nur ein Gebrauchsgegenstand ist, um von A nach B zu kommen, ist es für einen Mann Geliebte, Statussymbol und ein Kultgegenstand, der hingebungsvoll gepflegt und verhätschelt wird. So weit das Klischee. Aber stimmt es wirklich?
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Die Liebe zum Auto liegt Männern in den Genen
- Männliche Wesen wollen imponieren, Macht ausstrahlen, mehr sein als der Konkurrent.
- Das ist im Tierreich und beim Menschen gleich und dafür können sie nichts. Weil das so ist, lieben Männer sehr große und sehr schnelle Autos. Sie glauben, damit Frauen zu beeindrucken und andere Männer neidisch zu machen.
- Das steigert das männliche Selbstvertrauen. Aber es kommt auch noch etwas anderes dazu. Männer lieben das Gefühl von Freiheit und von Abenteuer und suchten sie das früher auf dem Rücken schneller edler Pferde, sind es heute die Pferdestärken unter der Haube ihres fahrbaren Untersatzes.
- Außerdem haben Männer gern alles unter Kontrolle und auch da ist das Fahrzeug gut geeignet. Es gehorcht auf Knopfdruck, auf jede Hand- und Fußbewegung.
Männer, PS und Sex:
- Es gibt ja Psychologen, die sogar eine Verbindung zwischen Männern, Autos und Sex erkennen wollen. Sollen die erträumten 300 PS wirklich nur der Wunsch nach unbegrenzter Zeugungskraft und Männlichkeit und die Angst vor dem Nachlassen der Errektionsfähigkeit sein? Ist das Auto eine Kompensation?
- Das ist vielleicht zu weit hergeholt. Aber trotzdem lieben Männer das Auto auch wegen der Leistungsfähigkeit, der großen Kraft des Motors. Sie spielend zu bewältigen, löst lustvolle Gefühle aus und das Fahren am Limit gibt den besonderen Kick.
- Es produziert Glückshormone (Endorphine) aber auch das Testosteron. Kein Wunder also, dass Autos Männer berauschen können.
Das Auto bedeutet persönliche Freiheit, Autonomie, ist Ersatz für Initiationsriten beim Führerscheinerwerb, vermittelt emotionale Kicks, Geschwindigkeitsrausch, Größenideen, ist (kleine) Flucht aus grauem Alltag, Alltagsverpflichtungen: Alle Roadmovies stellen diese illusionäre attraktive Flucht in die Freiheit dar. Straßenverkehr erscheint immer noch in Teilen als rechtsfreier Raum; Verstöße gelten als Kavaliersdelikt. Das Auto ist soziale Visitenkarte und mithin illusionäre Ausstiegsmöglichkeit aus ansonsten aussichtslosen Aufstiegsmöglichkeiten. Nicht umsonst finden sich die dicksten Karren in den elendesten Wohnverhältnissen. Der imaginäre Chef, Vorgesetzte oder besser Gestellte kann immerhin rechts überholt werden, wo dies auf der realen Karriereleiter niemals gelingen wird.
Das Auto ist Identitäts(ersatz) von der Stange des Automobilhändlers, kann Fetischcharakter für seinen Besitzer annehmen; mithin geht es oft weniger um die Funktion des Autos als Beförderungsmittel als um Prothesen der Seele.
Und: Wer keinen Führerschein besitzt, ist sozial eine halbe Portion, beruflich hat der Führerscheinlose nahezu keine Chance.
Das Auto ist somit ein mächtiges Symbol im Alltag vieler Menschen. So genannte Ökoautos sind in der Vergangenheit am Markt gescheitert, weil sie den Symbolwert des Autos nicht bedienten und sich nur an seinem zweckrationalen Beförderungswertorientierten: Der Beförderungswert eines Fahrzeugs ist im Stau gleich null, sein Symbolwert jedoch als sozialer Ausweis, als Disko oder Konzertsaal, als Spielzeug und verlängerter Teil des eigenen Körpers mit der Potenzierung eigener Körperkraft bleiben jedoch unangetastet.
Wer im Auto fährt, ist anonym – genauso wie seine potentiellen „Gegner“ im Straßenverkehr: Auto-, Zweiradradfahrer, Fußgänger. Anonymität durch erlebte Ersetzung von Menschen durch Objekte („der Opel da vorne“) setzt die Aggressions- und Tötungshemmung herab (jeder Krieg hat diese Entmenschlichung des Gegners zur Voraussetzung).
Lebensraum Auto – Aus der Sicht des Psychologen
Von Victoria Kirjuschkin (Hamburger Abendblatt)
Auf dem Weg zur Arbeit, während des Jobs oder in der Freizeit: 90 Minuten täglich sind die Deutschen im Schnitt unterwegs – vor allem im eigenen Auto. Da liegt es auf der Hand, dass die Nähe zwischen Mensch und Maschine wächst. Warum das Auto für die Deutschen wichtig ist, weiß der Hamburger Verkehrspsychologe Jörg-Michael Sohn: „Das Fahrzeug wird als Teil von uns selbst wahrgenommen“, erklärt er. „Es dient als Verlängerung der eigenen Körpergrenzen.“ Deutlich wird das, wenn man die Ansprüche der Geschlechter an einen Wagen vergleicht. „Männer achten auf Sportlichkeit“, sagt Sohn. Stärke, Charakter und Macht sind Wesenszüge, die sie auch gerne selbst besitzen. „Frauen sehen ihr Auto vielmehr als Schutz- und Geborgenheitsraum.“
Zu Hause müssen Frauen ihrem Partner oft hinterher putzen – im Auto werden diese zu Saubermännern. Markus G. räumt seinen BMW einmal die Woche auf. „Wenn ich im Auto esse, sammle ich den Abfall in einer Mülltüte“, sagt der 33-Jährige. „Kreatives Chaos“ herrscht dagegen bei Katrin M. Tankquittungen, Stifte, Stadtpläne, Straßenkarten und Kassetten stapeln sich im Cabrio der 29-Jährigen. Autopflege ist für Wencke M. trotz Emanzipation Männersache. „Das macht mein Ehemann“, antwortet die 35-Jährige auf die Frage, wer ihren Ford Mondeo putzt. „Männer sind, was das Auto betrifft, ordentlicher, als man es von ihnen erwartet, und Frauen unordentlicher“, meint Sohn. Der Verkehrspsychologe warnt jedoch davor, eine Autobeziehung nur geschlechtstypisch zu beurteilen. „Sie ist hochgradig individuell“, weiß der Experte. Es ließen sich allenfalls ähnliche Tendenzen von Menschen in gleichen Lebensbereichen ausmachen.
Wer sein Auto beruflich nutzt, macht daraus oft ein zweites Büro. Handy und Terminkalender liegen auch bei Marcel S. immer griffbereit. Jobbedingt ist der 34-Jährige täglich zwei Stunden in seinem VW unterwegs. „Ich telefoniere dann gern“, erklärt er. Selbst Zeit im Stau füllt er sinnvoll aus, um Termine zu vereinbaren oder Absprachen zu treffen. Meist aus privaten Gründen ist Ole W. etwa zwei Stunden pro Woche in seinem Ford Fusion unterwegs. Dementsprechend unterscheidet sich auch sein automobiler Lebensraum: „Ein Vorrat guter CDs und ein Becher Kaffee“ genügen, damit sich der 30-Jährige wohl fühlt. „Ich höre laut Musik, singe mit und gönne mir auf langen Fahrten einen Snack“, verrät er. Statt als Arbeitsplatz dient ihm sein Auto als Rückzugsort, fast schon vergleichbar mit dem eigenen Wohnzimmer.
Der womöglich interessanteste Ort im Auto ist der Kofferraum. Wie in einer Art Keller bleiben darin Gegenstände liegen, die man mal brauchte, für die es aber kaum noch Verwendung gibt. Kathrin N. fährt eine Matratze spazieren, die sie für gelegentliche Reisen nach Berlin braucht. „Eigentlich gehört sie in den Keller, aber es ist mir zu umständlich, sie immer wieder runterzutragen.“ Im Kofferraum von Ole W. finden sich vor allem nach Musik-Festivals seltsame Dinge. „Ich habe da mal eine Flasche Essig gefunden“, erinnert er sich. „Meiner ist ein Ersatzkleiderschrank“, gesteht Katrin M. „Als es beim Strandwandern plötzlich losregnete und ich bis auf die Haut nass wurde, war das sogar hilfreich. Im Kofferraum erwartete mich eine trockene Ersatzgarnitur von der Unterhose über den Wollpulli und Parka bis zum Turnschuh.“
Sein Auto des Deutschen liebstes Kind? Auch wenn für viele ihr Wagen mehr als nur Fortbewegungsmittel ist, hat sich die verklärte Liebe zur Vernunftehe gewandelt. Und der Psychologe hat beobachtet, dass zunehmende Nutzung die Emotionalität zum Auto mindert. „Eine gewisse Zeit hat man Spaß das Fahrzeug zu beherrschen, seine Grenzen auszutesten“, sagt der Experte. „Irgendwann lässt dann die Euphorie nach und es wird alltägliche Routine.“ Ein Verlauf, der doch in gewisser Weise an eine Liebesbeziehung erinnert.
Die bisher aufgeführten Daten, Fakten und Ausführungen zeigen sehr deutlich, dass der Mensch und sein Auto eine meist starke Beziehung ist, auch wenn diese Beziehung oft nicht bejaht wird, sagt es doch etwas über den Menschen aus.
Tritt das Auto im Traum auf, stellt dies eine Information dar, die sich auf oben gesammelte Aussagen beziehen kann, ABER es kann noch viel mehr bedeuten:
Traumbild Auto – Autonomie
Das Auto ist unsere „dritte Haut“ mit der wir beim Unterwegssein zusammenwachsen. Im Traum offenbart das Auto deshalb unseren wirklichen, uns oft verborgenen inneren Zustand.(3)
Das Thema der Autonomie in vielen möglichen Zusammenhängen ist selbstverständlich ein Thema, das mit dem Symbol Auto zusammenhängt, bedenken wir doch wie zentral bedeutsam für uns der Ausdruck ist: das Steuer selbst in die Hand zu nehmen.(3)
Der Terminus „Autonomie“ stammt bekanntlich von Erik Erikson, in dessen Denken dieser- mit Recht – nur eine Dimension, wenn auch eine sehr wichtige, des seelischen Wachstums ist. Ihr zugrunde liegt das „Urvertrauen“. (4)
Autonomie ist derjenige Zustand der Integration, in dem ein Mensch in voller Übereinstimmung mit seinen eigenen Gefühlen und Bedürfnissen ist.
Gewiß gibt es keine absolute Autonomie. Menschliches Autonomsein ist immer auch mit Abhängigsein verknüpft.(1)
Wenn wir Auto fahren, bestimmen wir die Geschwindigkeit, die Stationen, an denen wir uns aufhalten wollen. Wir sind autonom – und damit verantwortlich – und trotzdem auch abhängig von Straßen, von anderen Menschen, die auch Auto fahren (3).
Ein Traum, der mir in Erinnerung blieb und den ich erst jetzt verstehe:
Autotraum in meiner Kindheit (ähnlich wiederkehrend)
Meine Oma fährt unser Auto von Halle-Neustadt kommend…wir sind am Thälmann-Platz…Obwohl sie kein Auto fahren kann, sitzt sie am Steuer…ich denke: ‚da gehört sie nicht hin‘…und ‚ wo ist meine Mutter‘…meine Mutter ist nicht im Auto…ich habe Angst, weil meine Oma doch garnicht Autofahren kann und jetzt kommt der schwierigste Verkehrsknotenpunkt, den ich kenne, vor dem doch alle Angst und Respekt haben und meine Oma fährt…….Ich wache auf.
Stichpunkte zu meinen Gedanken dazu:
Fühle mich ausgeliefert, ängstigt mich…Oma trägt die ganze Verantwortung…ich muß keine übernehmen für das was da kommt…oder doch…sie kann ja nicht fahren…da kann was schief gehen, aber…wenn das nicht gut geht, bin ich nicht schuld…und meine Mutter, wo ist die denn, sie fährt doch sonst immer diese Strecke, sie ist völlig raus aus allem, sie lenkt nicht…sie hält sich aus allem raus, auch wenn es schwierig wird…alle Verantwortung und Risiken trägt meine Oma…auch wenn sie das garnicht kann und tun sollte…meine Mutter ist nicht da, wenn es um Verantwortung geht…das ist nicht richtig, das macht mir Angst…ich kann doch auch noch nicht fahren…für mich geht es hier um „Urvertrauen“, das ich leider nicht habe, weder in meine Oma, die zwar die Gesamtverantwortung übernimmt, und leitet und lenkt, aber das mir gegenüber nicht tun sollte und eigentlich garnicht kann, es sollte aus meinem Empfinden meine Mutter sein, die lenkt und steuert, aber sie tut es nicht und das hat mich als Kind oft geängstigt, deswegen dieser Traum, den ich in ähnlicher Art wiederkehrend geträumt habe.
Daß Autonomie und das Streben nach Autonomie im menschlichen Leben eine Rolle spielen, zeigt sich darin, dass Selbsbehauptung und Abhängigkeit, Individuation und Beziehung, Selbstbestimmung und Fremdbestimmung, und damit die Frage der Verantwortlichkeit, Themen sind, die uns täglich beschäftigen, existentiell, emotionell – und natürlich auch gedanklich. Autonomes Handeln ist begleitet von Gefühlen des Selbstbewirkthabens, des Schuldigseins, aber auch der Stimmigkeit. Nicht nur in den menschlichen Beziehungen spielt Autonomie eine Rolle: wir wollen auch von unseren eigenen Komplexen, von unseren eigenen Trieben nicht so stark bestimmt werden, wir wollen auch eine Autonomie – so – weit das möglich ist – unserem Unbewußten gegenüber erreichen, das ist das Ziel des Bewußter-Werdens. Damit möchten wir aber auch Angst vermeiden, denn alles, was wir nicht durchschauen können, was uns bedroht und uns daher hilflos macht, macht uns zugleich auch Angst (3), wie es in meinem Traum ganz deutlich wird.
Gerade die Thematik der Autonomie zeigt uns aber, wie sehr dieses Autonom-Werden immer in Beziehung zu unserer Abhängigkeit von der Umwelt, vom Du, vom Unbewußten steht, dass auch diese Abhängigkeiten nötig sind, um zu unserer Autonomie zu finden. Autonomer zu werden ist natürlich ein Prozeß, der ein Leben lang dauert (3).
Und hier kommt es zu der Frage: „Wer bin ich, was macht mich aus…?…es geht um die Erfahrung der Identität. Ist das nicht eine Frage, die wir uns so in manchem Lebensabschnitt das ganze Leben hindurch fragen und nie genau wissen, wie wir diese Frage beantworten sollen. Ist es die Entwicklung, die wir gerade durchgemacht haben, oder ist es gerade der Anfang einer Entwicklung, der uns immer und immer wieder diese Frage stellen läßt?
Identität
Eine Antwort könnte im Konzept des Individuationsprozesses von C.G. Jung zu finden sein. Viele Probleme werden nach Jung gelöst, indem die natürliche Entwicklungstendenz im Menschen angeregt wird, so dass der Mensch die Probleme „überwachsen“ kann. Er sieht sie dann aus einer anderen Perspektive. Der Individuationsprozess, so wie ihn Jung beschreibt, ist zum einen ein Integrationsprozess: Wir integrieren im Laufe eines Lebens die unterschiedlichen Seiten an uns, die zu uns gehören; brachliegende Persönlichkeitsanteile zeigen uns, dass wir auch immer anders sein können. Zum anderen ist er aber auch ein Prozess der Abgrenzung, in dem immer mehr Autonomie und mehr Freiheit gewonnen wird. Im Individuationsprozess geht es desweiteren um eine altersgemäße Ablösung von den Elternkomplexen, um die Auseinandersetzung mit Komplexen überhaupt, die uns nicht ermöglichen, das zu leben, was wir leben wollen, sondern in uns einen gewissen Wiederholungszwang bewirken. Dieser Prozess vermittelt nach Jung Sinnerfahrung, macht das Individuum schöpferischer und bewirkt dadurch, dass es besser mit Problemen umgehen kann. Das Selbswertgefühl verbessert sich, und es fällt leichter, mit Angst umzugehen…es geht immer um die Entwicklung zu mehr Beziehungsfähigkeit und zu mehr Echtheit (5).
Die Auseinandersetzung mit den Komplexen ist und bleibt der Schwerpunkt in diesem Entwicklungsprozess…Der Einfluss des menschlichen Urwissens, der Einfluss unserer Eltern mit ihren Komplexen, der Einfluss unserer Umwelt, was macht es aus uns…wir werden geboren und man spricht immer von einer so genannten reinen Seele… Wie rein ist diese Seele? Haben wir das Recht auf Urvertrauen und glücklich sein? Ist es wirklich ein Geburtsrecht? Je intensiver ich darüber nachdenke, stellt sich für mich das Gefühl ein, dass wir dieses Recht haben und mit der Geburt erwirken…aber was passiert mit dieser reinen Seele? Ich habe dieses Lied verlorene Kinder auch deshalb gewählt. Was hat das mit unserer Autonomie zu tun? Grün schreibt in seinem Buch, dass Autonomie mit der Behauptung der eigenen Wichtigkeit und Unabhängigkeit zu tun hat. Das gilt insbesondere für ein Selbst, das bewusst oder unbewusst der Ideologie des Herrschers entspricht. Deswegen dient das, was wir meistens als autonom beschreiben, eine auf Abstraktion aufgebauten Idee des Selbst. Trotz der Rebellion, die von einem solchen Selbst ausgehen kann, reflektiert diese nur die einschränkenden, einstellenden, selbstsüchtigen Kategorien von Eigenschaften in welche Eltern, Schule und Gesellschaft uns gepresst haben.
Was dann mit Autonomie bezeichnet wird ist die Freiheit, sich und anderen ständig Beweise der Stärke und Überlegenheit liefern zu müssen… es ist ein kriegerischer Zustand, weit entfernt von der Fähigkeit, das Leben zu bejahen. Demgegenüber ist es der Zugang zum Lebensbejahenden, zu den Gefühlen der Freude, des Leids, des Schmerzes kurz des Lebendigseins aus dem die Autonomie, die ich meine, sich entwickelt. In Gesellschaften in denen als Preis für die Liebe, Gehorsam, Konformität und Abhängigkeit gefordert werden, darf es nicht erstaunen, dass Autonomie als wesentlichster Integrationsfaktor der Entwicklung verneint oder zumindest verschleiert wird…Das Bedenkliche an unserer Anpassung ist nicht nur, dass wir alle bis zu einem gewissen Grad unfreiwillig nach dem Willen Anderer leben. Das Gefährliche ist vielmehr, dass wir in dem Moment, indem wir sozusagen außerhalb unserer Körperlichkeit, Leben anfangen, die Freiheit zu fürchten, die durch den Durchbruch unserer ursprünglichen Selbstgefühle plötzlich erwacht ist. Wir sehnen uns zwar alle nach Freiheit sind aber gleichzeitig auf vielfältige Art an die Macht gebunden, von der wir Anerkennung und Lob verlangen. Es ist Mitgefühl und Liebe die die Wandlung zu einem wahren Selbst möglich machen…es gibt keine Methode oder Technik die zu einem Selbst führen. Die Erwartung solch einer Lösung entspricht schon einem Selbst, das ohne Bewusstsein in der Annahme gefangen ist, dass ein Mensch wie eine Maschine auf Knopfdruck funktioniere. Die Einstellung ist der Schlüssel zur Autonomie. Wenn man sein Mitgefühl und seine Liebe zu anderen wirken lässt, wird man sie finden. Die Mannigfaltigkeit der Wege zu ihr entspricht der Einzigartigkeit des Einzelnen. Deswegen muss man seinen Weg alleine finden. Begleitung und Freunde sind dabei nötig, aber die Verantwortung für die Wahl des Weges muss die Eigene sein, auf diesem Weg gibt es kein „you take care of me“ (sorge du für mich). Man muss es wagen, das eigene selbst zum Erleben zu bringen, um zu erfahren dass die Angstgespenster, die im Wege stehen, eigentlich machtlos sind.
Es ist unser Schicksal, dass wenn wir nie die Chance hatten, uns aufzulehnen, wir die Absurdität durchleben müssen, nie ein eigenes Selbst gelebt zu haben. „Wer nicht stirbt, eh‘ er stirbt, der verdirbt, wenn er stirbt“, sagte Jacob Böhme, ein Mystiker und Theosoph aus dem 16. Jhd.. Doch Rebellion allein macht noch keinen Menschen. Sie ist ein erster Schritt auf einem langen, schwierigen und nie endenden Weg zur Überwindung der Furcht vor Freiheit, ein eigenes Selbst und ein menschliches Herz zu haben. (4)
Am Ende möchte ich mich nochmals bei meinen Traumfrauen bedanken ich war kurz davor, ganz aufzugeben, und ich danke euch für den nachhaltigen Druck, den er mir gemacht habt, um weiterzumachen. Denn am Ende sind wir eine Herde geworden, wo Eine auf die Anderen aufpasst und wenn die Eine nicht weiter geht, bleiben die Andern auch stehen…ich hoffe, ich konnte meinen Teil liefern, dass wir gemeinsam auf die nächste Weide können.
Schiller (Musiker)
Day & Night
Die Nacht… Du bist nicht allein
Die sonne zieht an mir vorbei obwohl sie eigentlich steht
während die welt an ihr vorbei so langsam untergeht
und wenn es dann dämmert und die nacht erwacht
beginnt ein untergang der jedem tag das leben nimmt
was diese welt am tag verneint lädt sie des nachts ein
und einer ihrer schatten wird von mir gemacht sein
dunkle seiten seiner seele bietet jeder zum tausch
unter menschen die sich suchen und nichts finden als rausch
die nach mir greifen und mitunter kriegen sie mich zu fassen
ziehn mich runter in nen bunker voller dunkler grimassen
hier kann ich grenzen überwindend meine seele verwetten
oder einen engel finden und mich retten
du bist nicht allein
ich bin immer hier
du bist nicht allein
ich bin immer hier, um da zu sein
kann denn die möglichkeit die sonne nicht mehr aufgehn zu sehn
einem die lust am leben nehmen?
ich teil mit jedem heute nacht den ballast
und das elend unsrer not in der angst vor dem leben und dem tod
in diesem lebenslagen kampf der krank macht und kraft raubt
häng ich an allem was mich schwach macht und aussaugt
wehr mich dagegen anzunehmen was weh tat
um niemals zuzugeben dass ich jemals falsch lag
doch wenn es wahr ist dass man erst durch fehler vollkommen wird
und dass wer aus angst am leben hängt sich vollkommen irrt
dann ist der schmerz loszulassen wohl nichts gegen den schmerz
wenn einem alles genommen wird
du bist nicht allein
ich bin immer hier, um da zu sein
du bist nicht allein
ich bin immer hier, um da zu sein
in einer stürmischen nacht erlöschen träume wie kerzenlicht
und wer nicht von herzen spricht trägt einen schmerz in sich
hütet und versteckt ihn hinter tausend ausreden
ich sollte beten aber irgendwas spricht dagegen
ich will vergeben denn der zweifel ersticht mein leben
ich kann nicht glauben meine liebe zerbricht am ego
ich will vertraun und ich weiss nicht mehr wie das gehen soll
ich seh kein morgengrauen nein ich sehr nur dichten nebel
ich bin am boden geknebelt und fast zu tode getreten
doch hab nicht vor so zu enden, ich hab nicht vor aufzugeben
ich werde dieses leben ändern und ich werds überleben
ein neuer morgen wird kommen und er bringt hoffnung für jeden
der neu geboren unter schmerzen aus dem koma erwacht
damit das feuer des herzens auf ein neues entfacht
dass hat das leben jeden tag in diesen händen verbracht
damit das licht der nacht ein ende macht
du bist nicht allein
ich bin immer hier, um da zu sein
du bist nicht allein
ich bin immer hier, um da zu sein
es liegt nur an dir
…
Ich hab euch lieb
Quellen:
- (1) Verena Kast, Wege zur Autononmie Märchen psychologisch gedeutet
- (2) Bibliografie: „Autopathie – das Auto aus heiterer und homöopathischer Sicht“ von Rosina Sonnenschmidt und Harald Knauss Copyright: ACE LENKRAD; Autor: Marc Roger Reichel; Foto(s): Beilharz
- (3) Verena Kast, Traumbild Auto
- (4) Arno Gruen, Der Verrat am Selbst, Die Angst vor Autonomie bei Mann und Frau
- (5) Verena Kast, Trotz allem Ich, Gefühle des Selbstwerts und die Erfahrung von Identität
- Vgl. Bernhard Schlag, Zur Akzeptanz von Straßenbenutzungsentgelten, in: Internationales Verkehrswesen, 50 (1998), S. 308 – 312.
- Vgl. OECD (Anm. 2); Jens Schade, Akzeptanz von Straßenbenutzungsgebühren: Entwicklung und Überprüfung eines Modells, Lengerich 2005.
- Vgl. Ernst Ulrich von Weizsäcker/Amory B. Lovins/L. Hunter Lovins, Faktor Vier: Doppelter Wohlstand – halbierter Naturverbrauch, München 1995.
- Vgl. David L. Greene, Sustainable transportation, in: International Encyclopedia of the Social & Behavioral Science, 2001, Sp. 15335 – 15339.
- Vgl. Bernhard Schlag/Jens Schade/R. Risser, Psychologische Grundlagen der Steuerung von Mobilität, in: H.-P. Krüger (Hrsg.), Enzyklopädie der Psychologie: Praxisgebiet 6: Verkehrspsychologie, Bd. 1: Verkehrsverhalten, Göttingen 2007 (i.E.).
- Vgl. B. Schlag u.a. (ebd.); Patricia L. Mokhtarian, Travel as a desired end, not just a means, in: Transportation Research, Part A, 39 (2005), S. 93 – 96.
- Vgl. Bernhard Schlag, Lern- und Leistungsmotivation, Wiesbaden 2006
- Dipl. Psych. Micha Hilgers
- Psychoanalytiker DGPT, Gruppenanalytiker und Organisationsberater DAGG
- www.michahilgers.de